1949 in Eberhardzell geboren
1970-74 Universität Stuttgart Studium der Kunstwissenschaften – Staatsexamen
1970-76 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Meisterschüler bei Prof. Herbert Baumann – Staatsexamen seit 1979 Ateliers in Eberhardzell-Dietenwengen und Reutlingen 2023 Oberschwäbischer Kunstpreis
Mitglied im Deutschen Künstlerbund und im Künstlerbund Baden-Württemberg
Willi Sibers Kunst wirkt fern und nah, präsent und immateriell zugleich. Die Auseinandersetzung mit den Grundlagen sinnlicher Wahrnehmung, optischer und haptischer Anschauung, mit dem Erleben von Form, Oberfläche, Materie und Raum bildet die Basis in seinem gesamten künstlerischen Schaffen. In welchem Medium er sich auch ausdrückt, in seiner Malerei, seinen Holzskulpturen, Wand- und Bodenobjekten, immer führt er bildnerische Ordnungsprinzipien verschiedenster Art ins Feld – und widmet sich zugleich deren Demontage.
Willi Sibers Formkörper und Bildzyklen untersuchen das Material Holz und das raumbezügliche Verhältnis von Relief und Skulptur. Voluminöse Gitterobjekte stehen mit ihrer Filigranität und Transparenz neben kompakten stereometrischen Körpern, deren splissige oder sägerauhe, zapfenbesetzte Oberflächen materielle Vitalität, Verletzlichkeit und Entkörperlichung assoziieren. Der Eindruck von Schwere und Leichtigkeit, Dichte und Auflösung, Raumtiefe und Oberflächenkonzentration steht im Vordergrund einer irritierenden Form- und Oberflächenbehandlung, welche die Gewissheit unserer Seherfahrung hinterfragt.
Im architektonischen Kontext entwickeln seine Werke einen raumbezogenen Charakter. Mit sensiblem Gespür für ortspezifische Situationen gestaltet Willi Siber Rauminstallationen, die im Sinne des Environments das Erscheinungsbild ihrer architektonischen Umgebung beeinflussen und verwandeln.
Der innovative Umgang mit dem Material Holz lässt Willi Sibers Oeuvre eine besondere Bedeutung in der Erneuerung der Holzbildhauerei zukommen. Auf der Suche nach immer neuen künstlerischen Ausdrucksformen ist jüngst die plastische Arbeit mit Stahlelementen ergänzend hinzugekommen.
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