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RUDOLF WACHTER

geb. 1923 in Bernried, gest. 2011 in München
1949-56 Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, Meisterschüler bei Prof. Josef Henselmann
1960 Kunstpreis Oberschwaben
1974 Schwabinger Kunstpreis, München
1990 Kunstpreis der Stadt Rosenheim
1993 Kunstpreis der Landeshauptstadt München
1995 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
2002 Bayerischer Verdienstorden
2003-2011 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
2003 Retrospektive anlässlich des 80. Geburtstags in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München
2007 Oberschwäbischer Kunstpreis

Ausgangspunkt und Material des Künstlers war Holz, das er als lebendigen Werkstoff begreift, mit dem er in einen Dialog tritt. Aus dieser Zwiesprache entwickelte er Skulpturen, die nicht gegen, sondern nur mit den Möglichkeiten der Natur realisierbar sind. Der Schnitt mit der Kettensäge in den frisch gefällten, noch feuchten Holzstamm bis ins Zentrum, das so genannte Herz eines Baumes, war seit den 70er Jahren Ausgangspunkt von Wachters plastischer Arbeit. Die großporigen Zellen der äußeren jüngeren Jahresringe eines Baumstamms enthalten mehr Wasser als die älteren und verdichten sich während des Trocknens stärker. Ein radialer Schnitt öffnet sich daher keilförmig. Das Holz entwickelt durch einen solchen Kern- oder Schwundschnitt formverändernde Kräfte. Der Künstler überließ die Gestalt seiner Skulpturen nicht dem Zufall; er arbeitete mit einem lebenden Organismus und bezog dessen natürliche Prozesse in sein Werk ein. Damit hat Rudolf Wachter maßgeblich zu einer Neuformulierung der Holzskulptur in Deutschland beigetragen. Seine monumentalen Außenplastiken sind dabei ebenso wie seine für Innenräume geschaffenen Reliefs, Würfel oder Spiralen auf elementare Grundformen reduziert. Diese mit der Kettensäge immer aus einem einzelnen Holzstamm geschnittenen Körper treten in eine vielschichtige Wechselwirkung von Licht und Schatten, Umgebung und Betrachter, wodurch Form unmittelbar erfahrbar gemacht wird.

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