geb. 1961 in Sigmaringen
Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München
Meisterschülerin bei Prof. Jürgen Reipka
1995 Goldrausch VII, Förderung durch den Berliner Senat
lebt in Berlin
Das zentrale Thema der gestickten Zeichnungen „Jardin“ ist das haptische Erspüren der gestickten Linien in einer Zeichensprache, die in immer neuen Variationen Liniengefüge entwickelt, die Assoziationen an die Pflanzenwelt hervorrufen. Der Stickvorgang beginnt auf der Vorderseite, eine Form wird aufgezeichnet, nachgestickt oder auch frei entwickelt. Die Linie durchwirkt das Papier, sie bildet 2 Seiten, die Vorder- und Rückseite, die beide gleich wesentlich sind, zusammen gehören, sich ergänzen. Aus der Geste, dem rhythmischen, impulshaften und gleichzeitig meditativen Ein- und Durchstechen entwickelt sich eine eigenständige Zeichensprache. Ausgehend von Linien und Kreisen bilden sich organische Formationen, Vorder- und Rückseite werden hin und her gestickt, ein lebendiges Liniengefüge entsteht. Bei der Installation der Arbeit wird der üblicherweise unsichtbaren Rückseite und ihrem Zufallscharakter volle Geltung verliehen, das Blatt wendet sich, zeigt sich von beiden Seiten, der organische Arbeitsprozess des Stickens spiegelt sich in der Hängung wider.